Der Wahl-Leipziger Ladenbesitzer JPD (ehemals Julian Philipp David) bewegt sich musikalisch schon immer fluide zwischen Genregrenzen und geht diesen Weg umso konsequenter, seit er die Major Verträge losgeworden ist und sich den Indie-Status zurückgeholt hat.

Mit HIMMELBLAU released er den ersten Vorboten der FEELINGS EP, die Anfang 2022 erscheinen wird. Die „Feelings“ passend zur aktuellen Stimmung im Land. Die Laune mal wieder blau wie der Himmel, wenn das nächste Tiefdruckgebiet über den Emotions aufzieht. Alles eher wolkig als heiter auf der Seele. Wille zum Aufstehen: Fehlanzeige. Dabei könnte es doch wahrlich schlimmer sein, mit all den Privilegien bis zum geht nicht mehr. Also wortwörtlich. Und wenn nichts mehr geht, hilft liegenbleiben zwar auch nicht weiter, wirkt aber manchmal einfach am wenigsten beschwerlich. Für diese komplexe Gefühlslage liefert JPD nun den passenden, eingängigen Soundtrack; ein musikalisches Denkmal seiner Depression, irgendwo zwischen Drake und den Beatles. Wer fühlt?

JPD ist DIY-Mentalität und das Selbstverständnis, die eigene Kreativität nicht am Reißbrett zugrunde gehen zu lassen, sondern sich die Räume zu schaffen, das zu tun was sich richtig anfühlt. Immer mit klarer Haltung und dem Anspruch, Unabhängigkeit und absolute Professionalität miteinander zu vereinen. Musik auf Deutsch, die sich ausprobiert, ohne dabei kindlich zu sein, immer nah an ihm selbst, ohne dabei den gesellschaftlichen Kontext zu ignorieren. Popmusik ohne Scheuklappen, eingängige Hooks treffen auf Lo-Fi-Elemente und dreckigen Vocal-Sound.